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Wie die Welt der KI - AI unser analoges Leben verändert

Du nutzt KI jeden Tag – manchmal ohne es zu merken. Künstliche Intelligenz, kurz KI (auf Englisch: AIArtificial Intelligence), ist längst Teil deines Alltags. Du erlebst und nutzt sie ständig – mal ganz bewusst, mal ohne es überhaupt zu merken.Wenn du zum Beispiel auf deinem Smartphone nach einer neuen Playlist suchst, werden dir genau die Songs vorgeschlagen, die zu deiner Stimmung oder deinem Geschmack passen. Das ist kein Zufall – da arbeitet im Hintergrund ein KI-System, das deine bisherigen Musikvorlieben analysiert. Oder deine Kamera: Sie erkennt automatisch, wann jemand lächelt – und löst genau im richtigen Moment aus. Auch das ist KI. Dein Navi? Es schlägt dir eine andere Route vor, noch bevor du in einen Stau gerätst. Es sammelt in Echtzeit Verkehrsdaten, erkennt Muster und berechnet daraus eine schnellere Strecke. Wieder: KI im Einsatz.

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Und es geht noch weiter: Wenn dein Smartphone dich morgens fragt, ob du zu deiner üblichen Zeit losfahren willst – das ist KI.  Wenn du im Online-Shop Produkte angezeigt bekommst, die dich tatsächlich interessieren – auch das. Wenn du mit einem Chatbot redest, der dir bei einer Bestellung hilft – wieder KI.  All diese Anwendungen beruhen auf einem Prinzip: Ein System wird so programmiert, dass es Daten auswertet, Muster erkennt, daraus lernt – und dir dann passende Vorschläge macht oder Entscheidungen trifft. Ganz automatisch.  KI ist also keine Zukunftsvision, sondern längst Realität – und sie steckt in viel mehr Dingen, als du denkst.

In der Klinik Donaustadt in Wien hilft KI schon heute dabei, MRT-Untersuchungen zu verbessern. Die Bilder werden dadurch schärfer, die Untersuchungen dauern kürzer – und die Ergebnisse sind genauer. Für dich heißt das: weniger Wartezeit und klarere Befunde. Auch bei der Entwicklung neuer Medikamente spielt KI eine wichtige Rolle. Sie kann riesige Datenmengen blitzschnell analysieren, vielversprechende Wirkstoffe erkennen und damit die Forschung deutlich beschleunigen. So kommen neue Therapien schneller bei den Menschen an – ein echter Fortschritt für die medizinische Zukunft.

Wenn du eine Kreditkarte nutzt, arbeitet im Hintergrund bereits ein KI-System für deine Sicherheit. Es erkennt ungewöhnliche Transaktionen sofort – und blockiert sie, bevor Schaden entsteht. Das passiert vollautomatisch, oft ohne dass du es überhaupt bemerkst. Für dich bedeutet das: mehr Schutz beim Einkaufen, ob online oder im Laden.

Auch in der Landwirtschaft ist KI längst angekommen. Firmen wie Farm-ING, Innovation Farm, CLAAS oder VetVise setzen auf intelligente Sensoren und Kameras. Diese Systeme erkennen Unkraut, messen den Wasserbedarf von Pflanzen und dosieren Dünger genau an der richtigen Stelle – das spart Zeit, Geld und Ressourcen. Im Stall beobachten KI-gestützte Kameras jedes einzelne Tier ganz genau. Sie erkennen automatisch, wenn sich ein Tier anders verhält oder krank wird – noch bevor es ein Mensch merken würde. So können Bäuerinnen und Bauern früh reagieren und das Tierwohl gezielt verbessern.

Zwar fahren Autos bei uns noch nicht ganz von selbst – aber KI sorgt schon heute für mehr Sicherheit auf den Straßen. Systeme wie Notbrems- oder Spurhalteassistenten sind inzwischen Pflicht in neuen Fahrzeugen. Sie helfen dabei, Unfälle zu vermeiden oder deren Folgen zu verringern.

Auch beim Überqueren der Straße hilft dir KI: In Wien werden klassische Druckknopf-Ampeln nach und nach durch intelligente Ampelanlagen ersetzt. Diese erkennen zum Beispiel, ob jemand mit einem Rollator oder Kinderwagen unterwegs ist – und verlängern automatisch die Grünphase. Die Kameras verarbeiten die Daten direkt vor Ort – und löschen sie sofort wieder. Datenschutz ist also mitgedacht.

Drei von vier Jugendlichen in Österreich haben laut der aktuellen  Ö3 Jugendstudie bereits KI-Chatbots wie ChatGPT ausprobiert – meistens für die Schule. Ob Vokabeln lernen, Zusammenfassungen schreiben oder ein Quiz erstellen – KI kann dabei echt praktisch sein. Auch viele Eltern nutzen KI inzwischen zur Unterstützung beim Lernen: Einfach ein Arbeitsblatt abfotografieren – schon wird der Stoff erklärt oder in Aufgaben verwandelt. Und obwohl manche Lehrkräfte noch unsicher sind, haben viele Schülerinnen und Schüler längst ihre eigenen Wege gefunden. Eine Lehrerin bringt es auf den Punkt: „KI kann super helfen – aber man sollte immer selbst mitdenken und die Ergebnisse kritisch hinterfragen.

Fakt ist: Mit KI wird Lernen oft schneller, individueller – und macht manchmal sogar mehr Spaß.

Nach der aktuellen Definition im EU AI Act ist Künstliche Intelligenz ein System, das – entweder mit Unterstützung von Menschen oder völlig eigenständig – Daten auswertet, um daraus Schlüsse zu ziehen. Es kann damit Entscheidungen treffen, Empfehlungen geben oder Dinge einordnen, die sich auf die echte oder digitale Welt auswirken. Das klingt erstmal technisch – hat aber ganz konkrete Folgen für deinen Alltag. Und genau deshalb ist es so wichtig, dass du dich mit dem Thema KI auseinandersetzt.

Künstliche Intelligenz (KI) verändert zunehmend unseren Alltag und fordert uns gleichzeitig auf, ethische Maßstäbe und Verantwortung klar zu definieren. KI-Systeme beeinflussen Entscheidungen in sensiblen Bereichen wie Gesundheit, Bildung oder Rechtsprechung. Daher ist es entscheidend, dass Algorithmen transparent und nachvollziehbar gestaltet werden. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass KI-Anwendungen diskriminierungsfrei funktionieren und den Schutz persönlicher Daten gewährleisten. Im Spannungsfeld von Technologie und Menschlichkeit wird KI zukünftig verstärkt eine unterstützende Rolle spielen: Sie soll Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen und entlasten. Die große Herausforderung liegt darin, Technik so zu gestalten, dass sie menschliche Werte und Bedürfnisse respektiert. Nur durch eine sorgfältige Balance zwischen Innovation und ethischen Grundsätzen können wir eine technisch-menschliche Zukunft schaffen, in der KI als verantwortungsvoller Partner wirkt und den gesellschaftlichen Fortschritt im Sinne des Gemeinwohls nachhaltig fördert.

Je mehr KI kann, desto mehr nimmt sie auch Einfluss – darauf, was du im Netz zu sehen bekommst, welche Produkte dir vorgeschlagen werden, wie Bewerbungen eingeschätzt werden oder welche Informationen Ärztinnen und Ärzte zur Diagnose nutzen. KI ist nicht mehr Zukunft – sie ist längst Realität. Du triffst sie jeden Tag – manchmal offensichtlich, manchmal im Hintergrund. Jetzt ist der richtige Moment, sie besser zu verstehen. Denn nur wenn du weißt, wie KI funktioniert, kannst du auch mitentscheiden, wie sie dein Leben beeinflusst – oder eben nicht. 

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KI braucht Daten doch nicht um jeden Preis

So hilfreich Künstliche Intelligenz im Alltag auch sein kann – es gibt auch bedenkliche Seiten. Damit KI-Systeme besser werden, benötigen sie große Mengen an Informationen. Dafür werden oft auch persönliche Daten oder Inhalte aus sozialen Netzwerken herangezogen – manchmal ohne dass man es wirklich mitbekommt.

Ein aktuelles Beispiel sorgt gerade für Diskussionen: Der Konzern Meta – zu dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören – plant ab dem 27. Mai 2025, öffentliche Inhalte von Nutzerinnen und Nutzern für das Training seiner KI „Meta AI“ zu verwenden. Und das betrifft auch User in Österreich.
Wenn du nicht aktiv widersprichst, kann Meta künftig deine öffentlichen Postings, Kommentare und Fotos von Facebook und Instagram analysieren und für die Entwicklung seiner KI nutzen. Datenschützer Max Schrems fordert einen sofortigen Stopp dieser Praxis. Er kritisiert vor allem, dass nicht klar offengelegt wird, wie genau Meta diese Daten einsetzen will. Die möglichen Verwendungszwecke reichen laut Schrems von Chatbots über gezielte Werbung bis hin zu weiteren – bislang unklaren – Anwendungen. Wenn du nicht möchtest, dass deine öffentlichen Beiträge für KI-Zwecke verwendet werden, musst du bis spätestens 26. Mai 2025 widersprechen. Danach gilt der Zugriff auf bestehende Inhalte als erlaubt – nur neue Beiträge wären dann noch geschützt.

Meta bietet auf Facebook und Instagram jeweils ein Online-Formular an. Wichtig: Du musst dafür eingeloggt sein, und deine E-Mail-Adresse, mit der du das jeweilige Konto nutzt, angeben. Ein zusätzliches Textfeld ist vorhanden, muss aber nicht ausgefüllt werden. Eine Begründung ist also nicht notwendig.

Bei WhatsApp sieht die Situation anders aus: Dort gibt es keine öffentlichen Inhalte, die für das KI-Training infrage kommen. Die Chats sind Ende-zu-Ende-verschlüsselt, Meta hat also keinen Zugriff darauf. Wenn du dem Chatbot „Meta AI“ aktiv etwas schreibst, können diese Eingaben zur Verbesserung des Systems herangezogen werden. Wer dem Bot keine Nachrichten schreibt, gibt auch keine Daten preis – so zumindest der aktuelle Wissensstand.


Die Datenschutzorganisation Noyb rund um Max Schrems und andere Initiativen haben bereits Beschwerden eingereicht. Sollte Meta nicht auf die Kritik reagieren, könnte der Fall vor Gericht landen – im Extremfall sogar vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Wenn dir deine Daten wichtig sind, solltest du rechtzeitig aktiv werden und der Nutzung durch Meta AI widersprechen. Währenddessen setzen sich Datenschützer europaweit für strengere Regeln und klare Grenzen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz ein. 

Ö3 - KI drohte Affäre zu veröffentlichen

Ö3 - Frühstück bei mir mit KI-Expertin Sarah SpiekermannFrühstück bei mir mit KI-Expertin Sarah Spiekermann