Du bist was du isst....
Zunächst DANKE für die vielen positiven Rückmeldungen zu unseren Artikeln: Kochen einst und jetzt , Hilfe - unser Planet Erde ist krank, Lebensmittel retten - wir kochen, was der Eiskasten hergibt und Sind E-Stoffe gefährlich für den Menschen. Sie gehören zu den meistgelesenen Beiträgen auf unserer Plattform. In unzähligen Mails haben wir einige gute - ergänzende - Ideen erhalten, die wir nun gerne umsetzen möchten. Wir freuen uns auf Eure Rückmeldungen auf unsere Fortsetzung.
Mens sana in corpore sano ist ein lateinisches Sprichwort. Es bedeutet: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Vernünftige und gesunde Ernährung in jedem Lebensalter ist eine wichtige Grundvoraussetzung für das Leben eines jeden Menschen bzw. jedes Lebewesens. Eigentlich eine klare - unbestrittene Tatsache, die schon die alten Griechen wussten.
Gibt es ausreichend gesunde Nahrung für alle Menschen auf unserem Planeten?
Trotz ausreichender globaler Nahrungsmittelproduktion haben Millionen Menschen nicht genug zu essen. Laut Welthungerhilfe stirbt alle 13 Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger. Im Jahr 2022 litten zwischen 691 und 783 Millionen Menschen an Hunger. Besonders betroffen ist Afrika: Dort waren 2022 etwa 19,7 Prozent der Menschen unterernährt – ein Anstieg gegenüber 17 Prozent im Jahr 2019.
Einige Länder sind besonders stark betroffen. In der Demokratischen Republik Kongo leben mehr als 60 Prozent der Menschen in extremer Armut, und etwa jedes zwölfte Kind stirbt vor seinem fünften Geburtstag. Im Jemen sind laut Weltbank 80,6 Prozent der Bevölkerung arm, und 51,9 Prozent leben in extremer Armut.
Neben fehlender Nahrung ist auch der Zugang zu sauberem Wasser ein großes Problem. Etwa 800 Millionen Menschen haben nicht genug Trinkwasser, und jedes Jahr sterben bis zu fünf Millionen Menschen an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser verursacht werden. Die Gründe für diese Probleme sind vielfältig: Armut, Kriege, politische Instabilität, schlechte Infrastruktur und der Klimawandel erschweren die Lebensmittelproduktion und den Zugang zu sauberem Wasser. Dies führt zu Hunger und Krankheiten.
Konkrete Abwort auf diese erste Frage: Ja es gibt (noch) genug Nahrung - jedoch fehlt es an richtigen Verteilung. Ein konkreter Auftrag an die Menschheit.
Wie schauen die Prognosen für die Zukunft aus?
Die Weltbevölkerung wächst weiter und könnte 2050 rund 9,7 Milliarden erreichen. Experten warnen, dass fruchtbare Böden schwinden, der Wasserverbrauch steigt und der Klimawandel Ernten gefährdet. Ohne Gegenmaßnahmen könnte es zu Nahrungsknappheit kommen. Neue Technologien aus der Lebensmittelchemie oder effizientere Landwirtschaft können helfen, aber die Verteilung bleibt problematisch. Die Verschwendung von Lebensmitteln muss reduziert werden.
Forscher prognostizieren eine globale Nahrungskrise zwischen 2050 und 2100, wenn sich nichts ändert. Ab 2050 könnte die Nachfrage das Angebot übersteigen, besonders in Regionen mit hohem Bevölkerungswachstum. Ohne Maßnahmen könnten Konflikte um Nahrung und Wasser eskalieren. Ob eine Katastrophe eintritt, hängt von politischen und technologischen Entwicklungen ab. Nachhaltige Landwirtschaft, Wassermanagement und technologische Fortschritte sind entscheidend, um eine Krise zu verhindern.
Kann sich jeder gesunde Ernährung heute noch in Österreich bzw. Europa leisten?
In wohlhabenden Regionen wie Österreich und Europa gibt es grundsätzlich genug Lebensmittel, aber gesunde Ernährung wird für viele Menschen teurer. Steigende Preise für Obst, Gemüse und hochwertige Lebensmittel führen dazu, dass sich manche Menschen eher für günstige, aber weniger gesunde Alternativen entscheiden müssen. Besonders einkommensschwache Haushalte sind betroffen.
Laut Statistiken können sich etwa 8 % der EU-Bevölkerung nicht regelmäßig eine ausgewogene Ernährung leisten. In Österreich betrifft dies rund 5 % der Bevölkerung. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, arbeitslose Menschen und Pensionisten mit niedriger Rente.
Trotzdem gibt es in Europa soziale Hilfen wie Subventionen, Tafeln und Sozialmärkte, die unterstützen. Langfristig wird es jedoch wichtig sein, gesunde Ernährung für alle bezahlbar zu halten, um Gesundheitsprobleme durch Mangelernährung zu vermeiden.
Fastfood gehört in Amerika zu den beliebtesten Ernährungsformen. Ist das auch eine Lösung für Österreicherinnen und Österreicher?
Fast Food ist in den USA eine der beliebtesten Ernährungsformen. In Österreich wird Fast Food ebenfalls immer populärer, doch stellt sich die Frage, ob es eine geeignete Alternative zur traditionellen Küche darstellt. Ein Blick auf die Preisentwicklung zeigt deutliche Veränderungen, insbesondere seit der COVID-19-Pandemie. Vor der Pandemie konnte man einen Döner oft noch für etwa 3,50 Euro bekommen, heute liegt der Preis vielerorts bei 7 Euro. Auch die klassische Pizza Margherita hat eine erhebliche Preissteigerung erfahren: Früher kostete sie rund 6 Euro, mittlerweile muss man oft 11 Euro oder mehr bezahlen. Auch der berühmte Cheeseburger von McDonald's ist teurer geworden. Während er vor einigen Jahren noch für einen 1 Euro erhältlich war, kostet er mittlerweile rund 2 Euro. Das sind 100% Steigerung der Preise, Diese Preissteigerungen sind unter anderem auf höhere Rohstoffkosten, gestiegene Löhne und Inflation zurückzuführen. Allerdings stehen diese Preissteigerungen nicht in Relation zur allgemeinen Inflation oder den Gehaltsanpassungen, was viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor finanzielle Herausforderungen stellt. Zudem diese genannten Produkte oft alles andere gesund. Die Politik sieht es manchmal anders - Video.
Gibt es gravierende Qualitätsunterschiede im Fastfoodbereich?
Im Fastfoodbereich existieren erhebliche Qualitätsunterschiede, die sich auf verschiedene Faktoren wie Zutaten, Verarbeitung und Zubereitung beziehen. Besonders bei Pizza, Döner und Burgerketten lassen sich deutliche Unterschiede feststellen.
Pizza: Analogkäse und Formfleisch
Ein wesentlicher Qualitätsfaktor bei Pizza ist der Käse. Hochwertige Pizzen verwenden echten Mozzarella, während günstige Varianten oft auf Analogkäse setzen. Dieser besteht aus Pflanzenfetten, Stärke und Geschmacksverstärkern und hat mit echtem Käse wenig gemein. Auch beim Belag gibt es Unterschiede: Während hochwertige Pizzen frische Zutaten nutzen, kommt bei Billigvarianten oft Formfleisch zum Einsatz, das aus gepressten Fleischresten besteht.
Döner: Kalbfleisch vs. Hähnchen
Ein echter Kalbsdöner hat eine deutlich höhere Qualität als ein Döner aus Hähnchenfleisch, was sich auch normalerweise wirtschaftlich im Verkaufspreis widerspiegelt. Wenn ein Döner zum gleichen Preis sowohl als Kalb- als auch als Hähnchendöner angeboten wird, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass minderwertige Zutaten verwendet werden. In manchen Fällen wird Kalbfleisch mit anderen Fleischsorten gestreckt oder durch Sojaproteine ersetzt.
Burgerketten: Fette und Fleischqualität
Die Qualität eines Burgers hängt stark vom verwendeten Fleisch ab. Hochwertige Burger bestehen aus reinem Rindfleisch, während günstigere Varianten häufig auf Fleischreste oder gepresstes Fleisch setzen. Auch die Fettzusammensetzung ist entscheidend: Während hochwertige Burger einen natürlichen Fettanteil aus Muskelfleisch enthalten, kann minderwertiges Hackfleisch mit zusätzlichen Fetten angereichert sein. Zudem enthalten industriell hergestellte Burger oft Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Stabilisatoren, die die Qualität weiter beeinträchtigen können. Auch die Qualität der Fritierfette lässt oft zu wünschen übrig. Leider werden noch immer oft minderwertige Fette (Transfette) verwendet.
Asiatisches Lokal: All you can eat
Asiatische „All-you-can-eat“-Lokale bieten günstige Buffets an. Damit sich das wirtschaftlich lohnt, werden oft kostengünstige Zutaten wie Fleisch (Hühnchen, Schwein) in einfacher Qualität, Standardgemüse sowie tiefgekühlte Meeresfrüchte verwendet. Um geschmacklich trotzdem attraktiv zu wirken, wird kräftig gewürzt oder frittiert, was die Gerichte intensiver, aber nicht unbedingt hochwertiger oder gesünder macht. Zusätzlich setzen viele Lokale auf den Geschmacksverstärker Glutamat (E621), der bei empfindlichen Personen zum „China-Restaurant-Syndrom“ (Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzklopfen) führen kann. In moderaten Mengen ist Glutamat (MSG - Monosodium Glutamat) grundsätzlich unbedenklich, aber sicher nicht gesundheitsförderlich.
Die Qualitätsunterschiede im Fast-Food-Bereich sind groß. Während einige Anbieter auf hochwertige Zutaten setzen, versuchen andere, durch billigere Alternativen Kosten zu sparen. Wer Wert auf Qualität legt, sollte auf die Zutatenliste auf der Verpackung achten und den aufgedruckten QR-Code scannen. Im Zweifelsfall ist es ratsam, sich über die Herkunft und Herstellung der Produkte zu informieren (z. B. www.konsument.at). Regelmäßiger Konsum kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Lebensmittelindustrie trickst bei der Herstellung ihrer Produkte gerne, um Geld zu sparen.
Es gibt aber auch positive Beispiele, die gute und durchaus schmackhafte Produkte zu einem vernünftigen Preis verkaufen. Getestet und absolut empfehlenswert sind die Pizzeria Ofenbarung in Mödling, Ferhat in 1100 Wien und Genusskoarl zum gesunden Würzen.
Das Haar in der Suppe
Es gibt tatsächlich einige Lebensmittelzusatzstoffe, die aus Haaren oder anderen ungewöhnlichen Quellen gewonnen werden. Ein Beispiel dafür ist L-Cystein (E920), das oft als Mehlbehandlungsmittel in Backwaren verwendet wird um sie geschmeidiger zu machen. Ursprünglich wurde es aus menschlichem oder tierischem Haar gewonnen, heutzutage stammt es meist aus Entenfedern oder wird synthetisch hergestellt. Ein weiteres Beispiel ist Schellack (E904), ein Überzugsmittel für Süßigkeiten, Äpfel oder Pillen, das aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Karmin (E120) ist ein roter Farbstoff, der in Lebensmitteln wie Joghurt oder Süßigkeiten verwendet wird und aus Cochenilleläusen gewonnen wird. Gelatine, die häufig in Gummibärchen, Pudding, Joghurt oder Marshmallows zu finden ist, wird aus Tierknochen und -häuten hergestellt. Zudem gibt es spezielle Käsesorten, wie beispielsweise Milbenkäse, die absichtlich mit Milben gereift werden. Auch Fruchtfliegen und andere Insektenreste sind in der Lebensmittelindustrie nicht völlig vermeidbar, weshalb minimale Mengen davon in Lebensmitteln erlaubt sind. In den erlaubten Mengen sind diese Stoffe unbedenklich. Aber manche Menschen meiden sie aus ethischen oder religiösen Gründen.
Insekten als kommende Nahrung des Menschen
Neben beispielsweise Algen aus dem Meer gehören Insekten in vielen Kulturen seit Jahrhunderten zum Speiseplan. In vielen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind sie eine normale Proteinquelle. Auch in Europa gibt es mittlerweile Lebensmittel mit Insektenbestandteilen, vor allem als nachhaltige Alternative zu Fleisch.
Welche Insekten werden gegessen?
- Heuschrecken – geröstet oder frittiert, oft mit Gewürzen
- Mehlwürmer – in Müsliriegeln, Burger-Patties oder als Snack
- Buffalowürmer – in Mehl verarbeitet für Brot oder Kekse
- Grillen – als Ganzes geröstet oder zu Pulver verarbeitet
- Seidenraupenpuppen – in Korea als Snack („Beondegi“)
- Ameisen – in Schokolade oder als würzige Beilag
Warum essen Menschen Insekten?
- Hoher Proteingehalt – Insekten haben viel Eiweiß und essenzielle Aminosäuren.
- Nachhaltigkeit – Sie benötigen weniger Wasser, Platz und Futter als Kühe oder Schweine.
- Umweltfreundlich – Insekten verursachen weniger CO₂-Emissionen.
- Vitamin- und Mineralstoffquelle – Sie enthalten viel Eisen, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine.
Die EU hat einige Insekten als neuartige Lebensmittel zugelassen, darunter: Getrocknete Mehlwürmer, Hausgrillen, Buffalowürmer,und Wanderheuschrecken. Diese dürfen in bestimmten Produkten (z. B. Brot, Nudeln, Snacks) verwendet werden. Viele Menschen in Europa finden den Gedanken an Insekten im Essen eklig, aber das ändert sich langsam. Vor allem in Proteinriegeln oder Burgern ist Insektenmehl eine Alternative für bewusste Ernährung. Könntest du dir vorstellen, Insekten zu essen?
Was ist die Lösung der zukünftigen Ernährung?
Fast Food und Convenience-Küche (Fertigprodukte) sind aus unserem schnelllebigen Alltag kaum mehr wegzudenken. Sie sollten jedoch die Ausnahme in hochwertigster Form sein und nicht der Regelfall unseres Speiseplans. Du bist, was du isst: Mens Sana in Corpore Sano. Unser Körper ist wie ein Motor, der nur mit hochwertigem Treibstoff und regelmäßiger Wartung seine volle Leistung bringen kann. Daher gilt es, auf seinen Körper zu achten und sich sinnvoll und gesund zu ernähren.
Dank moderner Haushaltsgeräte wie dem Thermomix, Multifunktionsherden oder Heißluftfritteusen fällt das selbstständige Kochen noch leichter. Köstliche Gerichte sind oft in wenigen Minuten zubereitet. Oft fehlt nur das Wissen um alte Rezepte oder die Fantasie, aus vorhandenen Zutaten oder Resten eine neue Köstlichkeit zu zaubern. Dabei muss es nicht immer ein Fleischgericht sein. Die vegane/vegetarische Küche ist längst kein Trend mehr, sondern eine klimafreundliche, ressourcenschonende und vor allem tierliebe Ernährungsform. Hochwertige und nachhaltige Produkte sind das Ziel der Menschheit, anders geht es gar nicht – das ist Fakt.
Dieses Wissen über eine gesunde und nachhaltige Ernährung war noch vor wenigen Jahrzehnten selbstverständlich. Durch das Aufkommen von Fast Food in den 1960er Jahren und die stetige Expansion dieses Bereichs ging vieles verloren. Selbst in der Schule sind die Fächer Ernährung und Haushalt zu Stiefkindern der Bildung geworden. Kaum ein Kind weiß heute noch, wie man Gemüse oder Obst richtig pflanzt und pflegt. Von der vielfältigen Verarbeitung und Konservierung ganz zu schweigen. Ein neues Schulfach, in dem Pflanzen, Pflegen, Kochen und Konservieren gelehrt werden, wäre wünschenswert.
Gutes Essen motiviert Groß und Klein. Das regelmäßige gemeinsame Frühstück mit einer „Butterbrot Pro Edition” (zur Wahl stehen Marmelade, Salz, Senf ...) sowie die Belohnung durch gemeinsames Kochen bei ausgezeichneten schriftlichen Leistungen macht Spaß und schweißt zusammen. Es muss nicht immer das beste Stück Fleisch sein: Mit einfachen, oft alten oder auch ganz neuen vegetarischen Rezepten werden für wenig Geld die Lebensgeister geweckt. Nicht umsonst heißt das bekannte Sprichwort: „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.”
Apps wie Too Good to go (Android / iOS) helfen zu sparen und Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Zudem gibt es passende Apps, die einem dabei helfen, aus den vorhanden Lebensmitteln wohlschmeckende Speisen zu kochen. Die Apps von Supercook (Android - iOS) bzw. von Restegourmet (Android - iOS) gefallen uns am besten. Gut bekannt sind die Restl-Klassiker in der österreichischen Küche: Gröstl, Grenadiermarsch, Schinkenfleckerl, Hascheehörnchen und der Scheiterhaufen. Beliebt sind jede Form von Pizza und Pasta, die in jeder Kultur einen fixen Platz nurmit einemanderen Namen haben. Die türkische Pizza heißt Lahmacun, und gefüllte Teigtaschen je nach Land einmal Maultaschen (Herrgottsscheißerle), Tortellini, Wan Tan, Pierogi, Pelmeni, Momos, Gyoza, Mandu oder Piroshki. Unsere Lieblingsteigtaschen sind Innviertler Bratknödel. Wir haben aber auch schon mal exotisches Lapskeus nachgekocht. Vor allem das Einlegen und Haltbarmachen (Fermentieren) von Obst und Gemüse sind beliebte Workshops in Chemie. Eingelegte rote Zwiebeln sind dabei der absolute Liebling. Alte Rezepte meines Großonkel Franz Ruhm kommen uns dabei zu Hilfe. Theoretisches Wissen aus dem Bereich der Naturwissenschaften wird dabei praktisch angewendet und verinnerlicht
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